10 Tipps zur richtigen Pferdefütterung
Pferde verbringen viel Zeit mit fressen, weshalb eine korrekte Ernährung eine große Rolle spielt. Da die meisten Pferde unterschiedlich gehalten werden und auch unterschiedlich belastet werden, muss die Pferdeernährung an diese Verhältnisse angepasst werden. Doch was muss man bei der Pferdefütterung eigentlich alles beachten?
1. Erhaltungs- und Leistungsfutter
Erst einmal muss unterschieden werden, ob das Pferd Erhaltungsfutter oder Leistungsfutter benötigt. Zum Erhaltungsfutter zählt hauptsächlich Raufutter wie Heu oder Stroh. Aber auch Saftfutter wie Karotten oder Rüben können dazugefüttert werden. Erhaltungsfutter benötigen Pferde, die keine großen Leistungen erbringen müssen wie Freizeitpferde, Jungpferde oder auch die etwas älteren Vierbeiner.
Wird das Pferd sportlich jedoch mehr beansprucht, benötigt es mit hoher Wahrscheinlichkeit Leistungsfutter. Hierzu zählt neben dem klassischen Rau- und Saftfutter auch das Kraftfutter. Vom Kraftfutter gibt es eine große Auswahl an Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Es wird unterschieden zwischen Einzelfutter wie Hafer, Mais oder Gerste und Mischfutter, meist Müslis.
2. Nahrungsergänzungsmittel
Natürlich gibt es auch für Pferde gewisse Nahrungsergänzungsmittel. Einige gängige wären zum Beispiel:
Mineralstoffe:
Eine sehr einfache Variante ist der Salzleckstein. So kommt das Pferd ohne großen Aufwand an die benötigte Menge an Kochsalz. Man kann aber auch Mineralstoffmischungen, die es in Form von Pulvern, Pellets oder Brickets gibt hinzufüttern. Dies ist allerdings mit etwas mehr Aufwand verbunden.
Elektrolyte:
Durch das Schwitzen bei der Arbeit gehen im Sommer oft wichtige Mineralsalze verloren. Durch das Füttern von Elektrolyten wird die Balance von Wasser und Mineralsalzen wieder hergestellt. Werden keine Elektrolyte gefüttert, kann es vorkommen das die Muskulatur schneller ermüdet oder das Pferd länger braucht, um sich nach einer großen Anstrengung zu erholen. Nach der Fütterung von Elektrolyten sollte man sicherstellen, dass dem Pferd ausreichend Trinkwasser zur Verfügung steht, denn die Elektrolyte regen den Durst an, um den Wasserhaushalt wieder in Ordnung zu bringen.
Biotin:
Biotin wird oft empfohlen, wenn die Hufe brüchig sind, oder zum Splittern neigen. Es gehört zum Vitamin B-Komplex und ist ein wasserlösliches Vitamin. Bei einer langfristigen Fütterung von Biotin, kann dieses die Qualität des Hufes verbessern.
Leinöl:
Hat das Pferd beim Fellwechsel eher stumpfes und glanzloses Fell, kann es in dieser Zeit mit Leinöl unterstütz werden. Durch das zusätzliche Öl bekommt das Fell wieder einen schönen Glanz. Außerdem wirkt es auch energiefördernd.
3. Futtermenge
Die Futtermenge sollte immer an die Arbeitsleistung des Pferdes angepasst werden. Leistet das Pferd eine Zeit lang weniger, zum Beispiel im Winter, sollte man die Futtermenge reduzieren. Beschäftigt man sich wieder mehr mit seinem Pferd, erhöht man die Futtermenge wieder. Die Gesamtfuttermenge wird am besten in kleinen Mengen verteilt über den Tag gefüttert, da das Pferd einen verhältnismäßig kleinen Magen hat.
4. Futterwechsel
Ein zu schneller Futterwechsel kann zu Koliken oder Durchfall führen. Möchte man die Futtermenge oder die Futterart wechseln, sollte man dies Schritt für Schritt tun. Am besten anfangs eine kleine Menge des neuen Futters dazugeben und die Dosis jeden Tag ein wenig erhöhen.
5. Futterzeit
Da die Pferde gewissermaßen eine innere Uhr besitzen, sollte man halbwegs fixe Futterzeiten festlegen. Bei zu unregelmäßigen Zeiten besteht die Gefahr einer Kolik.
6. Wassermangel
Auch das Wasser spielt eine wichtige Rolle in der Pferdeernährung. Ein Pferd trinkt durchschnittlich 35 Liter pro Tag. Im Sommer kann sich diese Menge auf bis zu 80Liter erhöhen. Eine automatische Tränke wäre daher am besten geeignet, so hat das Pferd immer genügend frisches Wasser zur Verfügung. Man sollte auch darauf achten, dass das Wasser nicht zu kalt ist.
7. Fütterung von Gras
Gras ist das Grundnahrungsmittel von Pferden, da sich Pferde in der Natur fast ausschließlich von Gras ernähren. Es enthält viel Wasser, daher brauchen Pferde die viel Zeit zum Grasen haben im Normalfall weniger Wasser. Doch natürlich reicht Gras alleine als Futter für Reitpferde nicht aus. Rasenschnitt darf jedoch auf gar keinen Fall verfüttert werden. Das kurze Gras wird von den Pferden nicht mehr richtig zerkaut und kann deshalb zu Verstopfung führen.
8. Reiten vor oder nach der Fütterung?
Es soll keinesfalls direkt vor oder nach dem Reiten gefüttert werden. Dies kann schlimmstenfalls sogar zu einem Magenriss führen. Eine kleine Menge stellt jedoch keine Bedrohung dar.
9. Lagerung des Futters
Das gesamt Futter, also Rau-, Saft- und Kraftfutter sollte kühl und trocken gelagert werden. Dies verhindert Schimmelbildung. Wichtig ist auch, dass keine Tiere, wie Mäuse oder Vögel zum Futter gelangen.
10. Pferdefütterung im Winter
Im Winter gibt es einige Unterschiede bei der richtigen Pferdeernährung zu beachten. Ersteinmal stellt der Fellwechsel eine gewisse Belastung dar, daher sollte auf eine ausreichende und ausgewogene Ernährung geachtet werden. Außerdem werden viele Pferde im Winter weniger oft geritten wie im Sommer. Man sollte überlegen, ob man daher die Kraftfuttermenge für die Wintermonate reduziert, um einen Energieüberschuss zu vermeiden.
Als warme Abwechslung zwischendurch kann im Winter auch Mash gefüttert werden. Der Großteil der Vierbeiner liebt diese Ergänzung im Winter, welche außerdem auch noch gut für die Verdauung ist. Es sollte jedoch nicht öfter als ein bis zweimal in der Woche gefüttert werden.
Natürlich dürfen auch die Vitamine in der kalten Jahreszeit nicht zu kurz kommen. Eure Lieblinge freuen sich bestimmt über ein paar Karotten, Äpfel oder auch Bananen.